Katharina
Liebl

Das sind die Worte von Ali. Er ist Inhaber der Al Pacino Espressobar in Nürnberg Gostenhof. Egal wie lange man da war und wie lange er eigentlich schon Feierabend hat, nie darf man schon gehen. Mit seiner türkischen Offenherzigkeit lockt er eine große Bandbreite unterschiedlicher Charaktere an. Der daraus entstehende Begegnungsort und die Unvoreingenommenheit sind Nährboden für einen offenen Kontakt miteinander und die Entstehung einer tollen Community.
Für mein Projekt habe ich die Stammgäste von Al Pacino fotografiert. Dazu habe ich sie bei sich Zuhause besucht und kennengelernt. Entstanden sind dabei 160 Bilder von 20 Personen. Das Ergebnis zeigt keine homogene Gruppe von Menschen, sie haben eben nicht den selben Beruf, Bildungsstand, Geschlecht, Alter, Sexualität oder Religion. Das Einzige was sie ausgewählt hat und sie untereinander gemeinsam haben ist, dass wir gleichzeitig bei Ali waren und ich sie deshalb ansprechen konnte. In stetig wachsenden Großstädten führt Anonymität und das Gefühl der Unsichtbarkeit zu einem Verlust des Vertrauens und der Motivation auf Mitmenschen zuzugehen. Gerade deshalb sind Orte wie Al Pacino eine tolle Möglichkeit sich aus der Reserve zu locken und sozialen Umgang zu pflegen.
Durch meine Arbeit möchte ich motivieren sich mehr an solche Orten zu begeben, offen zu sein und sie und ihre Kundschaft wertzuschätzen für mehr Zusammengehörigkeit. Das Projekt wird in Zukunft weiter wachsen. Präsentiert wird es als Bildband. Dazu eine Ausstellung in den Schaufenstern des Cafés.